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Susanne KieblerIn Susanne Kieblers Stilleben geraten alltägliche Gebrauchsgegenstände in Bewegung: an sich festumrissene Strukturen verlieren sich in Schatten und Doppelungen, die skizzenartig entworfenen Objekte schweben in einem atmosphärisch dichten Raum. Der begrenzte Motivkanon, bestehend aus Schalen, Tischen, Häusern und Straßenlandschaften, fordert einen genauen Blick, empfänglich für feine Variationen. Durch das Aufeinandertreffen von flächiger Panorama-Perspektive und plastischer Zentralperspektive entsteht eine Irritation der Wahrnehmung, die Programm ist: Sie verweist auf die Standortabhängigkeit unseres Wahr-nehmens und damit Wissens um die Welt. Susanne Kieblers reduzierter Form- und Farbkanon kann als eine Art Spurensicherung gesehen werden, als vorsichtige Annäherung an eine höchst persönliche Wirklichkeit. Einher damit geht der skizzenhafte und fragmentarische Charakter ihrer Arbeiten: Immer durchbricht ein störendes Element die statische Harmonie des Bildaufbaus, wodurch sich die serielle Fortführung der Motive fast zwangsläufig ergibt. Malerei und Zeichnung als kontrollierte Gestaltungsmittel treten im jüngsten Werk hinter zufallsbestimmten Drucktechniken zurück: Verschiedenste Materialien wie Holz, Papier, Pappe oder Plastikfolie werden mit eisenoxydhaltigen, erdigen Acrylfarben bestrichen und verleihen dem aufgedrückten Trägermaterial so ihre Struktur. Durch wiederholtes Bedrucken der meist ärmlichen, von Gebrauch gezeichneten Materialien entstehen Schichtungen, hinter denen die Umrisse der Motive wie im Zeitraffer erscheinen. Kontrapunktisch dazu wirken die gemalten und gezeichneten Partien in ihrer entschiedenen Formgebung.
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